Verlängerung des islamischen Religionsunterrichts: Probleme in die Zukunft verschoben

Die nun getroffene Entscheidung der Landesregierung, den islamischen Religionsunterricht (IRU) bis 2031 zu verlängern, ist ein Schlag ins Gesicht aller, die auf eine transparente und gerechte Bildungspolitik setzen. Statt die bestehenden Probleme anzugehen, verschiebt man sie weiter in die Zukunft. Der IRU leidet unter strukturellen Mängeln, wie betrügerischen Lehrerlaubnissen und extremistischen Einflüssen bei angehenden Lehrkräften. Diese Entwicklungen gefährden das Vertrauen in das Bildungssystem und den Schutz unserer Schülerinnen und Schüler.

Wir setzen uns für die Abschaffung des IRU ein und fordere stattdessen einen verpflichtenden Ethikunterricht, der auf demokratische Werte und Toleranz fokussiert. Dies wäre der richtige Schritt, um Extremismus vorzubeugen und eine inklusive, pluralistische Gesellschaft zu fördern. Bildung muss über religiöse Grenzen hinweg Kinder und Jugendliche vereinen und dabei klare Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung und Respekt vermitteln.

Unzureichende Reformen: Warum die jetzige Entscheidung nicht ausreicht

Die angekündigten Reformen des IRU sind aus meiner Sicht halbherzig und greifen zu kurz. Zwar hat die Landesregierung einige Maßnahmen vorgestellt, um das System zu verbessern, doch die Kernprobleme bleiben ungelöst. Besonders besorgniserregend ist, dass die Strukturen des IRU intransparent bleiben und es weiterhin an effektiven Kontrollmechanismen fehlt.

Fälle von gefälschten Zertifikaten und extremistische Haltungen unter angehenden Lehrkräften zeigen, dass das jetzige System nicht in der Lage ist, klare Standards zu setzen und umzusetzen. Ich fordere daher mehr Transparenz bei der Auswahl und Ausbildung der Lehrkräfte sowie eine rigorose Überprüfung der Unterrichtsinhalte. Ein Ethikunterricht, der universelle Werte vermittelt, wäre eine nachhaltigere und langfristig effektivere Lösung.

Ethikunterricht als Chance für die Zukunft

Ein verpflichtender Ethikunterricht bietet nicht nur eine Lösung für die aktuellen Probleme im IRU, sondern ist auch ein Weg, um das Bildungssystem insgesamt moderner und inklusiver zu gestalten. Ethikunterricht könnte alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit erreichen und zentrale Werte unserer Demokratie, wie Toleranz, Freiheit und Respekt, vermitteln.

Der Ethikunterricht wäre frei von politischen oder religiösen Einflussnahmen und würde das Potenzial haben, unsere Schüler auf die Herausforderungen einer globalisierten und pluralistischen Gesellschaft vorzubereiten. In einer Zeit, in der Polarisierung und Extremismus zunehmend unsere Gesellschaft spalten, müssen unsere Schulen Orte sein, an denen der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird.

Für mich steht fest: Die Verlängerung des islamischen Religionsunterrichts ist ein Schritt in die falsche Richtung. Die Landesregierung muss endlich den Mut haben, echte Reformen durchzuführen und das Bildungssystem zukunftssicher zu machen. Ich werde weiterhin dafür kämpfen, dass in unseren Schulen die Werte im Vordergrund stehen, die uns als Gesellschaft zusammenhalten.

Mehr dazu findest du hier.

IT ist auch dein Spielfeld – Mädchen und Frauen für die IT begeistern

Die Digitalisierung schreitet rasant voran, und IT-Kompetenzen sind heute gefragter denn je. Doch leider sind Frauen in der IT-Branche weiterhin stark unterrepräsentiert. Genau hier setzen wir als FDP an, denn die digitale Zukunft kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn wir das Potenzial aller Menschen nutzen – unabhängig vom Geschlecht.

Unsere Initiative „IT-Talente wecken – Mädchen und Frauen für IT-Berufe begeistern“ zielt darauf ab, junge Frauen für Berufe in der Informationstechnologie zu gewinnen und langfristig ein Umdenken in Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt zu bewirken. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Frauenanteil in der IT-Branche ist seit Jahren konstant niedrig, obwohl Frauen genauso talentiert und leistungsfähig sind wie ihre männlichen Kollegen.

Woran liegt das?

Oftmals beginnen die Hürden bereits in der Schule. Klischees und veraltete Rollenbilder führen dazu, dass sich Mädchen weniger zutrauen, wenn es um technische Berufe geht. Die FDP-Fraktion setzt daher auf gezielte Bildungsmaßnahmen und will Mädchen frühzeitig ermutigen, sich mit digitalen Themen auseinanderzusetzen. Ein wichtiges Element ist dabei die Förderung des Schulfachs Informatik – für alle Schülerinnen und Schüler, und das ab der Grundschule. Denn nur wer früh in Kontakt mit IT kommt, kann später selbstbewusst entscheiden, ob dieser Weg infrage kommt.

Mehr Vorbilder und praktische Erfahrungen

Ein weiterer Baustein unserer Initiative sind praxisnahe Angebote wie „Nächte der Informatik“ oder Girls’ Days, bei denen Mädchen in lockerer Atmosphäre erste Erfahrungen in der IT sammeln und mit inspirierenden Frauen aus der Branche ins Gespräch kommen können. Wir wollen zeigen, dass IT-Berufe nicht nur spannend und vielseitig sind, sondern auch die Möglichkeit bieten, kreativ und innovativ zu arbeiten. Dabei spielen Vorbilder eine zentrale Rolle. Frauen, die erfolgreich in der IT arbeiten, können jungen Mädchen den Mut geben, selbst in diesen Berufszweig einzutreten.

IT-Berufe: Chancen ohne Grenzen

Als Freie Demokraten sehen wir in der IT nicht nur einen Berufszweig der Zukunft, sondern eine Schlüsselbranche, die maßgeblich über den Erfolg von Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft entscheidet. Es ist also nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein wirtschaftliches Anliegen, dass wir alle Talente für die IT-Berufe gewinnen. Daher fordern wir auch Unternehmen auf, ihre Rekrutierungsstrategien zu überdenken und gezielt Frauen zu fördern – sei es durch Mentoring-Programme, flexible Arbeitsmodelle oder die gezielte Ansprache von Absolventinnen technischer Studiengänge.

Der Antrag: IT-Talente wecken

Im Rahmen unseres Antrags „IT-Talente wecken – Mädchen und Frauen für IT-Berufe begeistern“ fordern wir eine Vielzahl von Maßnahmen, um Frauen den Weg in die IT zu ebnen. Ein zentrales Element ist die Stärkung des Informatikunterrichts an Schulen, aber auch die Kooperation mit Unternehmen, um praxisnahe Ausbildungsplätze und Programme für Frauen zu schaffen. Zudem möchten wir mehr Fördermittel für Initiativen bereitstellen, die gezielt Frauen in der IT unterstützen.

Es geht uns nicht darum, künstliche Quoten zu schaffen, sondern reale Chancen zu bieten. Die IT-Welt ist längst nicht mehr nur „Männersache“. Frauen haben das gleiche Potenzial und den gleichen Anspruch, in dieser zukunftsträchtigen Branche erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit starken Partnern in Wirtschaft und Bildung wollen wir das Spielfeld IT für alle öffnen.

Wir brauchen eine IT-Branche, die die besten Talente anspricht – unabhängig vom Geschlecht. Dafür werde ich mich weiterhin stark machen.

Weitere Informationen zu unserer Initiative findest du hier.

Digitale Gewalt: Kein Bagatelldelikt – Deepfakes und Pornfakes entschlossen bekämpfen

Die Verbreitung von Deepfakes und Pornfakes nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Vor allem Frauen und Minderheiten sind häufig Ziel dieser digitalen Gewaltformen, die das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen können. Als Freie Demokraten fordern wir entschlossene Maßnahmen, um digitale Gewalt effektiv zu bekämpfen.

Wir müssen endlich klare Regelungen und Strafen einführen, um die Verbreitung dieser manipulierten Inhalte zu stoppen. Unser Antrag „Entschlossen gegen digitale Gewalt – Deepfakes und Pornfakes stoppen“ setzt auf mehr Aufklärung, Schutz und eine bessere Strafverfolgung.

Was genau sind Deepfakes und Pornfakes?

Deepfakes sind manipulierte Videos oder Bilder, bei denen mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) Gesichter oder Stimmen täuschend echt gefälscht werden. Besonders problematisch sind Pornfakes, bei denen das Gesicht einer Person in pornografische Inhalte eingefügt wird, ohne dass die betroffene Person davon weiß. Diese Form der digitalen Gewalt kann schwerwiegende Folgen für das private und berufliche Leben der Betroffenen haben. Besonders Frauen und marginalisierte Gruppen sind häufig Ziel solcher Attacken, und die psychologischen sowie gesellschaftlichen Folgen sind enorm.

Mehr Aufklärung und Schutz

In unserem Antrag fordern wir, dass die Landesregierung Aufklärungsmaßnahmen intensiviert, um die Bevölkerung für die Gefahren von Deepfakes zu sensibilisieren. Die Technik hinter diesen Manipulationen ist zunehmend einfacher zugänglich, und viele Menschen wissen nicht, wie leicht Inhalte gefälscht werden können. Daher setzen wir uns für Bildungskampagnen ein, die darüber aufklären, wie man Deepfakes erkennt und welche rechtlichen Schritte Betroffene einleiten können.

Härtere Strafen und klare Rechtslagen

Es ist wichtig, dass das Rechtssystem schnell und konsequent auf digitale Gewalt reagiert. Die derzeitigen Gesetze greifen oft zu kurz, wenn es um die Verbreitung von Deepfakes geht, insbesondere wenn es um die schnelle Löschung und Bestrafung der Täter geht. Wir fordern daher eine Anpassung des Strafrechts, um die Verbreitung und Erstellung solcher Inhalte besser ahnden zu können. Digitale Gewalt darf nicht als Bagatelldelikt abgetan werden – sie ist eine ernsthafte Bedrohung, der wir mit aller Entschlossenheit begegnen müssen.

Unterstützung für Betroffene

Zusätzlich zur rechtlichen Ahndung müssen wir die Hilfsangebote für Betroffene stärken. Viele Menschen, die Opfer von Deepfakes oder Pornfakes werden, wissen nicht, an wen sie sich wenden können oder welche Schritte sie einleiten sollten. Unser Antrag sieht vor, dass es niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote geben muss, die den Betroffenen schnell und effektiv helfen können, sich zu schützen und gegen die Täter vorzugehen.

Digitale Gewalt ist ein wachsendes Problem in unserer Gesellschaft. Als Abgeordnete setze ich mich dafür ein, dass wir nicht nur präventiv gegen die Verbreitung von Deepfakes und Pornfakes vorgehen, sondern auch die Betroffenen besser schützen und Täter härter bestrafen. Nur so können wir den digitalen Raum sicherer für alle machen.

Mehr Informationen zu unserer Initiative findest du hier.

Gefälschte Lehrerlaubnisse im islamischen Religionsunterricht: Zeit, Verantwortung zu übernehmen

Die jüngsten Enthüllungen über gefälschte Lehrerlaubnisse für den islamischen Religionsunterricht in NRW haben mich tief erschüttert. Es ist unvorstellbar, dass unser Schulsystem mit einem solch massiven Vertrauensbruch konfrontiert wird. Betrügerische Lehrbefugnisse und radikale Ansichten einiger Lehrkräfte zeigen, dass das System dringend eine grundlegende Reform benötigt.

Als Abgeordnete im Landtag fordere ich, dass die Landesregierung endlich Verantwortung übernimmt und entschlossen handelt. Unsere Schulen müssen Orte sein, die von Offenheit, Demokratie und Vertrauen geprägt sind. Ein zentraler Bestandteil dieser Reformdebatte ist für mich die Frage, ob der islamische Religionsunterricht in seiner bisherigen Form überhaupt noch tragbar ist. Zu groß sind die strukturellen Mängel, die uns immer wieder vor Augen geführt werden.

Warum ein Ethikunterricht die bessere Alternative ist

Statt den IRU in seiner jetzigen Form fortzuführen, setze ich mich dafür ein, dass wir in NRW einen verpflichtenden Ethikunterricht einführen, der alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen anspricht. Ethikunterricht hat das Potenzial, auf einen Konsens an universellen Werten wie Toleranz, Freiheit und Respekt hinzuarbeiten. Diese Werte sind das Fundament unserer Demokratie und müssen auch im Unterricht konsequent vermittelt werden. Ein solcher Unterricht wäre nicht nur integrativer, sondern auch frei von den ideologischen und politischen Einflüssen, die den islamischen Religionsunterricht derzeit belasten.

Schlimmer Vertrauensbruch: Gefälschte Zertifikate und radikale Ansichten

Die aktuellen Missstände reichen weit über Einzelfälle hinaus. Wie Berichte aus verschiedenen Quellen – darunter auch Die Welt – belegen, gibt es im Zusammenhang mit der Lehrerlaubniserteilung für den islamischen Religionsunterricht immer wieder Fälle von gefälschten Zertifikaten. Dabei haben einige der betroffenen Lehrer nicht nur mit falschen Dokumenten unterrichtet, sondern stehen sogar im Verdacht, extremistische Ansichten zu vertreten. Das ist absolut inakzeptabel.

Wenn unsere Schulen Orte der Bildung und Wertevermittlung sein sollen, dann dürfen wir es nicht zulassen, dass dort Lehrer unterrichten, deren Qualifikationen und Ansichten nicht den Standards entsprechen, die wir von pädagogischen Fachkräften erwarten. Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind nicht nur ein Vertrauensverlust in das gesamte Bildungssystem, sondern auch eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es kann nicht sein, dass unsere Schülerinnen und Schüler potenziell extremistischen Ideologien ausgesetzt werden.

Was muss jetzt geschehen?

Ich fordere, dass die Landesregierung umgehend Maßnahmen ergreift, um diese Missstände zu beheben. Dies bedeutet zunächst eine lückenlose Aufklärung der Betrugsfälle und die konsequente Entfernung aller betroffenen Lehrkräfte aus dem Schulsystem. Darüber hinaus müssen die Prozesse der Zertifizierung und Kontrolle von Lehrkräften im Religionsunterricht vollständig überarbeitet werden, um sicherzustellen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert.

Langfristig führt aus meiner Sicht jedoch kein Weg an einer grundlegenden Reform des Religionsunterrichts vorbei. Die Zeit der halbherzigen Lösungen muss vorbei sein. Wir brauchen ein Bildungssystem, das auf Integration und Chancengerechtigkeit setzt und dabei klar auf die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aufbaut.

Wir brauchen ein modernes Bildungssystem

Als Abgeordnete setze ich mich dafür ein, dass Bildung in NRW modern und zukunftsorientiert gestaltet wird. Es geht nicht nur darum, Missstände zu beseitigen, sondern auch darum, ein positives und zukunftsfähiges Bildungskonzept zu entwickeln. Mit einem verpflichtenden Ethikunterricht schaffen wir die Grundlage für ein starkes, wertebasiertes Schulsystem, das junge Menschen für die Herausforderungen unserer modernen, pluralistischen Gesellschaft rüstet.

Der Vertrauensbruch durch gefälschte Lehrerlaubnisse muss Konsequenzen haben – für die verantwortlichen Personen und für die Art und Weise, wie wir in NRW Bildung gestalten. Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung Verantwortung übernimmt und die Weichen für eine zukunftssichere Bildungspolitik stellt.

Mehr dazu in diesem Artikel der Welt: Gefälschte Erlaubnisse für Islamlehrer: System nicht mehr zu retten und auf der Seite der FDP-Fraktion NRW hier.

Attraktive und faire Sommerferienregeln, die für alle gelten

In Nordrhein-Westfalen beginnen die Sommerferien traditionell früher als in den meisten anderen Bundesländern. Die Bundesländer stimmen sich normalerweise über den Beginn der Ferienzeiten ab, jedoch beteiligen sich Bayern und Baden-Württemberg nicht an diesem wechselnden Starttermin. Aus unserer Sicht stellt das eine Benachteiligung der Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen und deren Familien dar.

@mueller_rech

Gerechte Sommerferien für alle! ☀️⛵️🌴 Damit nicht alle Bundesländer gleichzeitig in die Ferien gehen, wird sich untereinander abgesprochen. Bayern und Baden-Württemberg weigern sich jedoch, an dem rollierenden System teilzunehmen. Sie kriegen immer die spätesten Wochen. Wir Freie Demokraten finden das ungerecht! Die Regelung sollte für alle gelten! #sommerferien #nrw #fdp

♬ Originalton – mue_re

Wir setzen uns daher für ein rollierendes System ein, bei dem sich alle Bundesländer miteinander abstimmen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst muss sich dafür einsetzen, dass auch Bayern und Baden-Württemberg Teilnehmer dieses rollierenden Systems werden. Finden wir keine gütliche Lösung, sollte Nordrhein-Westfalen seine Ferien künftig eigenständig regeln.

Ungerechte Ferienregelungen

In diesem Jahr gehen die rund 2,55 Millionen Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen am 5. Juli das letzte Mal vor den Sommerferien in die Schule und kehren sechs Wochen später, am 21. August, zurück. In den vergangenen Jahren starteten die Sommerferien für die Schülerinnen und Schüler in unserem bevölkerungsreichsten Bundesland besonders früh, bereits im Juni.

Für Bayern und Baden-Württemberg sind in jedem Jahr die spätesten Wochen im Zeitkorridor für die Sommerferien reserviert. Dadurch können sie ihre Schülerinnen und Schüler zudem in eine zweiwöchige Pfingstpause schicken. Während alle anderen 14 Bundesländer sich in einem rollierenden Verfahren terminlich bei den Sommerferienterminen abwechseln, beharren die beiden südlichen Bundesländer auf ihrer ewigen Sonderstellung.

Die früher geltende Begründung des Freistaats Bayern, dass die Kinder in der landwirtschaftlich stark geprägten Region bei der Ernte helfen sollten, gilt längst nicht mehr als Argument für die Festlegung der Ferientermine. Vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Süden kann diese Ausrede nur noch auf Gewohnheit und Unwillen zum gemeinsamen Gestalten gedeutet werden.

Familien besonders von hohen Preisen betroffen

Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen und ihre Familien wollen ebenfalls von den Pfingstferien oder flexibleren Urlaubszeiten profitieren. In der Hauptferienzeit müssen junge Familien enorme Preissteigerungen stemmen. Flexiblere Ferien entlasten Züge und Autobahnen. In der Vorsaison, in welche die Pfingstferien fallen würden, ist das Wetter in vielen beliebten südlichen Reiseländern bereits stabil, aber auch nicht zu heiß. Die Preise in der Vorsaison sind deutlich geringer als in der Hochsaison der Sommermonate.

Im Jahr 2018 gab es in Nordrhein-Westfalen letztmalig Pfingstferien. Diese kamen zustande, weil viele Feiertage in die Ferien fielen und somit noch bewegliche Ferientage zur Verteilung aufs Jahr zur Verfügung standen. Davor gab es zuletzt im Jahr 1966 eine ganze Woche Pfingstferien. In den übrigen Jahren haben die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen nur den Dienstag nach Pfingsten frei. Die Pfingstferien im Jahr 2018 kamen bei den Familien und auch den Lehrkräften gut an.

Unsere Forderungen an die Landesregierung

Wir fordern endlich eine attraktivere und faire Lösung für die Ferienzeitregelung für Nordrhein-Westfalen. Alle Bundesländer sollten sich gleichermaßen am rollierenden Verfahren beteiligen. Wir fordern Ministerpräsident Wüst auf, sich für die Interessen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes bei der Ferienregelung stark zu machen.

In der Kultusministerkonferenz (KMK) ist es dann notwendig, neue Regelungen und Zeitkorridore für Prüfungstermine miteinander zu verhandeln. Der Zeitplan für die Prüfungen und Korrekturen zwischen Osterferien und Sommerferien mit zahlreichen Feiertagen dazwischen ist eng getaktet. Im Falle einer Inanspruchnahme von Pfingstferien oder anderer Flexibilisierung der Ferienzeiten müssen die Zeitpläne für die Abiturprüfungen und Zentralen Abschlussprüfungen neu geregelt werden.

Die Ferientermine für den Zeitraum von 2025 bis 2030 wurden im Jahr 2021 festgelegt. Um also für die Zeit nach 2030 endlich zu fairen Lösungen zu kommen, muss sich die Landesregierung frühzeitig bemühen, ein neues Verfahren durchzusetzen. Sollte eine Einigung mit Bayern und Baden-Württemberg nicht gelingen, muss die Landesregierung ernsthaft erwägen, ihrerseits aus dem gemeinsamen Verfahren auszusteigen.

Das Startchancenprogramm – Ein Meilenstein für gerechte Bildungschancen

Jeder sollte die Möglichkeit haben, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Jedes Kind hat gerechte Bildungschancen verdient. Das Startchancenprogramm setzt genau hier an und stellt einen Meilenstein in der Bildungspolitik dar. Es ist darauf ausgelegt, Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu fördern. Es umfasst insgesamt ein Budget von 20 Milliarden Euro und zielt darauf ab, Schulen in sozial benachteiligten Regionen zu unterstützen. Der Verteilungsschlüssel des Budgets basiert auf den spezifischen Bedürfnissen der Schulen, was besonders für NRW von großer Bedeutung ist. Hier gibt es viele Schulen, die in Städten mit großen Herausforderungen und klammen Haushalten stehen.

@mueller_rech

Heute möchte ich mit euch über das Startchancenprogramm der Bundesregierung sprechen. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat dieses Programm auf den Weg gebracht, und es ist auch für unsere Schulen in #nrw enorm wichtig. Mit dem Startchancenprogramm wollen wir die Bildungschancen von Kindern aus sozial herausfordernden Stadtteilen verbessern. Als Freie Demokraten wissen wir: Es darf nicht darauf ankommen, woher du kommst oder wie du heißt – sondern wohin du willst. 💪 Jedes Kind bringt ganz eigene Talente und Begabungen mit. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, diese zu erkennen, und jedes Kind dahingehend so gut wie möglich individuell zu fördern. Insgesamt 4000 Schulen bundesweit werden in das Programm aufgenommen. In drei Bereichen werden sie mehr Unterstützung bekommen: Mehr Personal, eine bessere räumliche Ausstattung und Lösungen mit Blick auf Schul- und Unterrichtsentwicklung. 10 Jahre lang soll das Programm laufen, dafür investiert der Bund eine Milliarde Euro. Wenn ihr mehr erfahren wollt, schaut doch gerne mal beim Bundesbildungsministerium vorbei: https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/startchancen/startchancen-programm_node.html Jede und jeder hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes und glückliches Leben. Nur durch beste Bildung können wir Kindern gute Perspektiven geben. Ich bin froh, dass wir hier nun weitere Schritte in die richtige Richtung gehen. #bildung #fdp

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Das Programm ist in mehrere Säulen gegliedert:

  1. Schulische Infrastruktur: Diese Säule konzentriert sich auf die Verbesserung der schulischen Infrastruktur. Dazu gehören Investitionen in moderne Gebäude, digitale Ausstattung und sichere Lernumgebungen. Insbesondere Schulen in sozial benachteiligten Regionen profitieren von diesen Maßnahmen. In NRW gibt es viele Schulen, die dringend sanierungsbedürftig sind oder noch nicht ausreichend digital ausgestattet sind. Eine moderne Infrastruktur ist die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg und motiviert sowohl Lehrkräfte als auch Schüler.
  2. Personalausstattung und Qualifizierung: Die zweite Säule zielt darauf ab, die Personalausstattung an den Schulen zu verbessern und die Qualifizierung des pädagogischen Personals zu fördern. Hierbei geht es nicht nur um die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte, sondern auch um die Fort- und Weiterbildung bestehender Lehrkräfte und pädagogischen Personals. Der Arbeitsplatz Schule muss attraktiver gestaltet werden, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Dies ist besonders wichtig, um den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Bildungslandschaft gerecht zu werden.
  3. Unterstützungssysteme für Schülerinnen und Schüler: Die dritte Säule fokussiert sich auf die Bereitstellung von Unterstützungssystemen für Schülerinnen und Schüler. Dies umfasst Maßnahmen zur individuellen Förderung, wie zum Beispiel Nachhilfeangebote, sozialpädagogische Betreuung und Programme zur Stärkung der sozialen Kompetenzen. Besonders in Regionen mit sozialen Herausforderungen ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche umfassend unterstützt werden, um ihre Bildungschancen zu verbessern und ihnen den Weg zu einem erfolgreichen Abschluss zu ebnen.

Als FDP-Landtagsfraktion fordern wir, dass die Landesregierung diese drei Säulen des Startchancenprogramms vollumfänglich unterstützt und die notwendigen Mittel bereitstellt. Es darf nicht an der Ko-Finanzierung scheitern. Die Zukunft unserer Kinder und damit die Zukunft unseres Landes stehen auf dem Spiel. Jeder Euro, der in die Bildung investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft und in die Chancengleichheit unserer Gesellschaft. Die kommunale Familie darf nicht allein gelassen werden. Der Erfolg des Startchancenprogramms hängt maßgeblich davon ab, wie das Land NRW diese Herausforderung annimmt. Es braucht mutige Entscheidungen und klare Antworten, um die Bildungsgerechtigkeit voranzutreiben.

Das Startchancenprogramm ist das wichtigste Bundesprogramm aller Zeiten. Es braucht Klarheit und Antworten der Landesregierung, und die fordern wir zu Recht ein. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass jedes Kind in NRW die Bildungschancen erhält, die es verdient!

,,Operation Schmalspur“ – Schwarz-grünes Versagen beim Offenen Ganztag

CDU und Grüne haben erneut ihren mangelnden Gestaltungswillen bewiesen und brechen ein zentrales Versprechen ihres Koalitionsvertrags: den qualitativen Ausbau des Offenen Ganztags. Statt einem Gesetz, das Parlament und Öffentlichkeit einbindet, setzt das Landeskabinett auf einen Erlass – und spart eigene Finanzmittel. Die Leidtragenden sind die Kommunen und Träger, die mit steigenden Personalkosten und der Rettung gefährdeter OGS-Standorte allein gelassen werden. Das müssen wir scharf kritisieren: Eine bildungspolitische Chance ist fahrlässig vergeudet worden.

@mueller_rech

Es ist einfacher, einen Pudding an die Wand zu nageln, als Antworten von der NRW-Landesregierung zu bekommen 🤯 @mue_re Vergangene Woche haben wir im Plenum versucht, von der NRW-Landesregierung Antworten auf das Landesausführungsgesetz zum OGS-Rechtsanspruch zu bekommen – ohne Erfolg. Es wurden lediglich vorgefertigte Textbausteine vorgetragen, es wurde JEDER Frage ausgewichen, es war kaum mitanzusehen. Für Eltern, Schulen, Träger und Kommunen heißt das weiter: Unsicherheit. Es ist das deutliche Zeichen, auf Schwarz-Grün ist kein Verlass. Der eigene Koalitionsvertrag hat keinen Wert. Es bleibt nur noch wenig Zeit, knapp zwei Jahre, den Rechtsanspruch reibungslos umzusetzen. Wir brauchen endlich einen konstruktiven Austausch, das ganze Land wartet auf Schulpolitik, die was verändert – stattdessen schläft die Ministerin, und wir müssen dabei zuschauen, wie sich Situation für unsere Schülerinnen und Schüler immer weiter verschlechtert. #nrw #schule #politiktiktok #politiktok #fdp #cdu #diegrünen

♬ Originalton – mue_re

Trotz wiederholter Forderungen von Fachverbänden und Opposition nach klaren gesetzlichen Regelungen bleibt Schwarz-Grün bei Unverbindlichkeit. Eltern, Beschäftigte und Kommunen sind entsetzt. Man muss ganz klar sagen: Leitlinien können gesetzliche Regelungen nicht ersetzen. Wir brauchen rechtsverbindliche Mindeststandards. Mit halbherzigen Maßnahmen kommen wir nicht weiter. Es braucht mutige Entscheidungen und klare gesetzliche Vorgaben, um den Offenen Ganztag zukunftsfähig zu machen. Die Landesregierung drückt sich vor der Verantwortung und liefert nur eine ‚Operation Schmalspur‘. CDU und Grüne haben eine bildungspolitische Chance fahrlässig vergeudet.

Auch Schulträger und Träger der Jugendhilfe sind empört: Die Landesregierung verweigert selbst Qualitätsstandards für Personal und Räume. Um mehr Personal zu gewinnen, muss der Arbeitsplatz OGS attraktiver werden – doch die Landesregierung tut nichts. Das ist bitter für die Beschäftigten und ein Desaster für die Familien.

Die Möglichkeit, Schule, Jugendhilfe, Sport und Kultur eng zu verzahnen und die Bildungschancen der Kinder zu verbessern, bleibt somit ungenutzt. Ein verlässliches und hochwertiges Ganztagsangebot darf nicht von der Kassenlage der Kommune abhängen. Die schwarz-grüne Landesregierung hat die große Chance verpasst, den Offenen Ganztag zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Jetzt müssen wir die Versäumnisse dringend aufholen! Und das erfordert sofortiges Handeln, bevor noch mehr Chancen verspielt werden.

Schulleitungen im Fokus: So machen wir den Beruf wieder attraktiv

Schulleitungen sind echte Allround-Talente und leisten tagtäglich beeindruckende Arbeit. Ihr Beruf ist nicht nur von großer Bedeutung, sondern auch außerordentlich anspruchsvoll. Umso wichtiger ist es, diesen Beruf wieder attraktiver zu gestalten. Als Freie Demokraten setzen wir uns dafür ein und sehen folgende Punkte als entscheidend an:

Gestaltungsspielräume erweitern

Eigenverantwortung ist ein Kernprinzip, an das wir fest glauben. Besonders für Führungskräfte wie Schulleitungen ist es essenziell, dass sie Entscheidungen vor Ort treffen können. Deshalb fordern wir mehr finanzielle Freiheit durch ein eigenes Schulbudget und generell mehr Spielräume – sei es personell oder organisatorisch. Zudem möchten wir die Rollenverteilung mit der Schulaufsicht kritisch überprüfen, um Schulleitungen mehr Freiraum zu verschaffen.

Mehr Unterstützung für Schulleitungen

Eine stärkere Unterstützung der Schulleitungen ist dringend notwendig. Durch die Einführung von Schulleitungsteams haben wir bereits einen Schritt in die richtige Richtung getan. Allerdings müssen wir auch die Schulverwaltungsassistenz stärken und echte zusätzliche Unterstützung bieten, anstatt diese auf Lehrerstellen anzurechnen. Unsere Forderung nach einer zusätzlichen Verwaltungsspitze neben der pädagogischen Schulleitung, wo es sinnvoll ist, bleibt bestehen.

Teilzeitmodelle für Schulleitungen fördern

Die Möglichkeit des Top-Sharings, das wir in der letzten Legislaturperiode ermöglicht haben, ist ein vielversprechendes Modell. Es bietet Teilzeitkräften – oft Frauen – die Chance, Führungspositionen zu übernehmen und somit auch ein Instrument zur Frauenförderung. Dieses Modell gilt es weiter auszubauen, zu bewerben und die bestehenden Hürden abzubauen.

Faire Besoldung sicherstellen

Eine faire Besoldung ist ein weiterer entscheidender Punkt. Wir lehnen eine Besoldung nach Schulgröße ab, da auch kleinere Schulen vor großen Herausforderungen stehen. Wichtig ist, dass die Übernahme einer Schulleitung nicht aus finanziellen Gründen abgelehnt wird. Wir müssen im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft bestehen können und die Attraktivität der Schulleitungspositionen steigern – zu viele Kündigungen in den letzten Jahren zeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht.

Gemeinsames Ziel: Motivierte Schulleitungen

Unser Ziel ist klar: Lehrkräfte sollen wieder Freude daran finden, den Posten der Schulleitung zu übernehmen. Nur so können unsere Schulen in Nordrhein-Westfalen gut funktionieren. Eine motivierte Schulleitung ist das Herzstück jeder guten Schule. Dieses Thema darf nicht unterschätzt werden, denn ohne engagierte Führung kann selbst die beste Schule nicht funktionieren.

Wahlkampf an Schulen – AfD provoziert erneut mit Antrag

Auf Wunsch der der AfD mussten wir über Podiumsdiskussionen an Schulen im Vorfeld von Wahlen debattieren, denn: Die AfD ist beleidigt. Offensichtlich wollen viele Schulen sie nicht zu politischen Veranstaltungen einladen. Ist das nicht erstaunlich? Daher sah sie sich wohl gezwungen, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen und im Zuge ihres Antrags auch noch eine „sachliche und demokratische Debattenkultur“ anzumahnen – ich wäre vor Lachen ja beinahe vom Stuhl gefallen.

Wir wissen alle: Die AfD liebt Provokationen und Eskalationen- das sehen wir bei jeder Plenarwoche im Landtag. Im Parlament sammelt sie Rügen wie andere Leute Payback-Punkte. Jedoch merken sie jetzt: Man kann sich nicht bei jeder erdenklichen Gelegenheit wie der schlimmste Rüpel auf dem Schulhof verhalten, und sich dann wundern, dass man in Schulen nicht willkommen ist. Die Schulen entscheiden eigenverantwortlich, wen sie einladen und wen nicht – und es wäre völlig kontraproduktiv, und mit Blick auf die AfD auch wirklich nicht wünschenswert, sie zur Einladung bestimmter politischer Parteien per Gesetz zu zwingen.

Die AfD will uns über das Grundgesetz belehren, stellt aber gleichzeitig selbst die Werte des Grundgesetzes immer wieder in Frage, hinterfragt den Verfassungsschutz, die Medien, Schulen und Hochschulen sowie weitere staatliche Institutionen. Dieses Narrativ der AfD, dass eine Art Elite über ihnen und dem Volk schwebe und nichts Gutes wolle, ist nichts weiter als eine Räuberpistole und verfängt hier nicht.

Ich habe der AfD dazu gerate, erstmal an der eigenen Debattenkultur zu arbeiten. Sofern dort dann Fortschritte zu verzeichnen sind, bin ich die erste, die Schulen dazu ermuntert, sie zu Podiumsdiskussionen einzuladen. Warum? Damit Sie sich dort entzaubern können. AfD- Kandidaten sind in der Regel schlecht vorbereitet, spulen platte Standardbotschaften und Narrative ab, die keiner Nachfrage standhalten, und treten auch einfach furchtbar unsympathisch auf. Niemand sonst könnte Schülerinnen und Schüler so gut überzeugen, nicht rechts zu wählen.

Häusliche Gewalt: Eine dringende Herausforderung für die Politik

Täglich gibt es in Deutschland einen Tötungsversuch an einer Frau, und jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 256.276 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, von denen 70,5 % die Opfer Frauen waren. Diese alarmierenden Zahlen wurden vergangene Woche vom Bundeskriminalamt (BKA) vorgestellt. Doch die Dunkelziffer bleibt unbekannt. Der Anstieg der Fälle um 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr ist wenig überraschend, da das Problem seit langem bekannt ist – insbesondere seit der Pandemie, während der die Zahlen bereits deutlich gestiegen sind. Dass sich die Lage bis heute nicht entspannt hat, ist ein weiteres Alarmsignal für die Politik, angemessen zu reagieren. Dies gilt auch für die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.

@mueller_rech

256.276 Opfer von häuslicher Gewalt gab es 2023 in Deutschland – 70,5 % davon Frauen. Ein Alarmsignal an die Politik🚨Am dinglichsten ist das Kapazitätsproblem von Frauenhausplätzen. Wer Schutz sucht, sicht lange. Oft muss draufgezahlt werden – von Frauen, die nicht selten finanziell abhängig vom Täter sind. Auch in den Beratungsstellen fehlt es an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Überall herrscht chronische Unterfinanzierung. Die Landesregierung ist gefragt – anstatt ständiger falscher Prioritätensetzung braucht es endlich eine sichere und Nachhaltige Finanzierung im Bereich Gewaltschutz❗️#frauen #gewalt #nrw #politik

♬ Originalton – mue_re

Kapazitätsprobleme und mangelnde finanzielle Ressourcen

Ein zentrales Problem bleibt der akute Mangel an Frauenhausplätzen. Frauen, die Schutz suchen, müssen oft lange suchen, da die Finanzierungslage der Häuser angespannt ist. Die Folge ist, dass Gewaltschutz häufig nur begrenzt oder für Selbstzahlerinnen verfügbar ist. Besonders tragisch ist dabei, dass viele Frauen finanziell von ihrem Täter abhängig sind. Auch die Beratungsstellen sind mit ihren Kapazitäten am Ende, es fehlt an Personal, sowohl in der Verwaltung als auch in der Beratung. Diese chronische Unterfinanzierung der verschiedenen Anlaufstellen verlangt nach einer gesicherten und nachhaltigen Lösung. Kurzfristige Förderprogramme helfen zwar, doch langfristige Sicherheit sind für die Einrichtungen unerlässlich.

Neue Wege beschreiten

Angesichts der Dringlichkeit des Problems ist es wichtig, neue Wege zu finden. Die steigenden Zahlen zeigen deutlich, dass es auch an Präventionsarbeit fehlt. Häusliche Gewalt findet oft jenseits der öffentlichen Wahrnehmung statt. Es bedarf daher intensiver Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Sensibilisierung von medizinischem Personal, Polizei und Justiz. Auch die Förderung alternativer Schutzkonzepte sollte in Betracht gezogen werden, wie dezentrale Schutzwohnungen oder auch das Oranje Hus in den Niederlanden. Diese Einrichtung bietet nicht nur Schutz, sondern fungiert auch als sichtbares Symbole, das das Bewusstsein für das Thema schärft.

Haushaltsprioritäten bei knapper Kasse

Leider hat die Landesregierung mit Blick auf den Gewaltschutz im Haushalt die falschen Prioritäten gesetzt. Die Anpassung der Förderpauschale oder die Aufnahme neuer Frauenhäuser in die Landesförderung allein schafft nicht den ersehnten Durchbruch, besonders nicht im ländlichen Raum, der dramatisch unterversorgt bleibt. Als FDP-Fraktion haben wir trotz knapper Haushaltslage Einsparpotenziale aufgezeigt, die eine Priorisierung des Gewaltschutzes erlaubt hätten.

Handlungsbedarf auf Landesebene

Auch auf Landesebene müssen wir also dringend unseren Beitrag leisten, um Frauen besser zu schützen. Es ist daher erfreulich, dass die SPD das Thema erneut auf die Tagesordnung gesetzt hat. Dennoch gab es zwei kritische Punkte im Antrag:

  1. Förderprogramme für den Frauenhausbau: Diese helfen nur kurzfristig. Neue und bestehende Frauenhäuser müssen auch überlebensfähig sein. Ohne eine genannte Summe für das Programm und ohne Berücksichtigung neuer Konzepte wie dezentrale Wohnungen bleibt der Ansatz unkonkret.
  2. Insolvenzschutz für Frauenhäuser: Eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung ist notwendig, jedoch ist die Erteilung von Insolvenzschutz ungewöhnlich und nicht zielführend. Auch Frauenhäuser müssen solide haushalten können. In keinem anderen sozialen Bereich schützen wir Träger vor Insolvenzen.

Es bleibt nurzu hoffen, dass die Landesregierung ihre Verantwortung erkennt und handelt, statt die Schuld auf die Bundesebene abzuwälzen. Denn politisches Theater hilft keiner Frau, die Gewalt erfährt.