Erschreckende Studien im Bereich Lesekompetenz

Heute musste der Schulausschuss im Landtag NRW „nachsitzen“ – die Ergebnisse der IGLU- und IQB-Studie sind zu erschreckend. Ein Viertel der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland erreicht nicht die Standards im Bereich Lesekompetenz. Diese alarmierende Situation erfordert dringendes Handeln von uns – darüber haben wir heute vor der Plenarsitzung zwei Stunden in einer Sondersitzung diskutiert.

Unser größtes Problem: Alle Maßnahmen in der Schulpolitik brauchen grundsätzlich ein paar Jahre, bis sie sichtbar werden. Doch das sollte niemals dazu führen, dass die Politik die Hände in den Schoß legt.
In Nordrhein-Westfalen hatten wir als Freie Demokraten 2020 den Masterplan Grundschule eingeführt. Unter anderem haben wir darin

– Lesen, Schreiben und Rechnen gestärkt
– Einen verbindlichen Grundwortschatz eingeführt
– Die unsägliche Methode „Lesen durch Schreiben“ (auch bekannt als „Schreiben nach Gehör“) mit Anlauttabellen und ohne Rechtschreibkorrektur abgeschafft

Doch wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern müssen weitere Schritte unternehmen, um das Fundament für eine erfolgreiche Bildung in den Grundschulen zu legen.

Unsere Grundschulen benötigen dringend mehr Personal, um eine optimale Betreuung und Förderung der Kinder zu gewährleisten. Das gilt für pädagogisches Personal wie Lehrkräfte wie auch für nicht-pädagogisches Personal wie Schulverwaltungsassistenz. Bei diesem großen Fachkräftemangel ist es dringend an der Zeit, den Arbeitsplatz Schule attraktiver zu gestalten und nicht noch Daumenschrauben anzuziehen. Wir kritisieren insbesondere, dass Schulministerin Feller die Teilzeit für Lehrkräfte einschränken und sie bis zu 50km weit an andere Schulen versetzen will. Das ist absolut kontraproduktiv, wenn wir talentierte Lehrkräfte gewinnen und langfristig an unser Bildungssystem binden möchten. 800 Lehrkräfte haben letztes Jahr gekündigt – diesen Trend müssen wir dringend stoppen. Dafür tut die Schulministerin nichts!

Es ist unumgänglich, dass wir unsere Grundschulen nachhaltig stärken und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ausrichten. Die Ergebnisse der Studien sind ein Weckruf für uns alle, um gemeinsam daran zu arbeiten, dass jedes Kind die bestmögliche Bildung erhält. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind mit seinen Talenten gefördert wird und in ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen kann.

Let‘s talk about Sexarbeit! 📣

Diese Woche habe ich mit dem WDR über die Sicherheit und Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden gesprochen. Für viele ist das kein alltägliches Thema, die meisten von uns hatten ja noch nie Berührung mit Sexarbeit. Das ändern wir heute 😊 Die Sexarbeitenden haben es nämlich verdient, dass wir darüber sprechen, Politikerinnen genau hinsehen und dabei helfen, ihre Situation zu verbessern.

Wenn wir sichere Arbeitsbedingungen für Sexarbeitende wollen, dann sind Verbote wie das „Nordische Modell“ nicht zielführend. In diesem Modell werden Prostitution verboten und Freier für Sexkauf bestraft. Dahinter steckt der naive Gedanke, dass mit einem Verbot die Prostitution dann abgeschafft sei.
Das ist aber nachweislich falsch! Prostitution wird damit nicht weniger, sondern sie findet dann im Verborgenen, im sogenannten Dunkelfeld statt. Diese „Hinterhöfe“ erhöhen die Gefahren für die Sexarbeitenden aber erheblich! Ich verstehe wirklich nicht, warum Unionspolitikerinnen wie Dorothee Bär so ein Modell unterstützen.

Wir Freie Demokraten setzen stattdessen auf eine progressive, liberale Herangehensweise. Sexarbeit soll weiterhin möglich sein, aber eben unter sicheren Bedingungen für die Sexarbeitenden.

Unsere Strategie basiert auf klaren Maßnahmen: Information, Aufklärung und Unterstützung! Wir setzen uns für Programme ein, die den Sexarbeitenden helfen, informiert zu sein und ihnen zur Seite stehen, wenn sie aussteigen wollen. Niemand darf zu Sexarbeit gezwungen werden.
Zudem müssen wir einen einfachen Zugang zur Gesundheitsversorgung und Rechtsberatung gewährleisten. Wir unterstützen auch Maßnahmen der Kommunen, sichere Orte für Sexarbeit zu schaffen – wie zum Beispiel meine Heimatstadt Bonn mit sogenannten „Verrichtungsboxen“.

Das ist der richtige Weg.