Attraktive und faire Sommerferienregeln, die für alle gelten

In Nordrhein-Westfalen beginnen die Sommerferien traditionell früher als in den meisten anderen Bundesländern. Die Bundesländer stimmen sich normalerweise über den Beginn der Ferienzeiten ab, jedoch beteiligen sich Bayern und Baden-Württemberg nicht an diesem wechselnden Starttermin. Aus unserer Sicht stellt das eine Benachteiligung der Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen und deren Familien dar.

@mueller_rech

Gerechte Sommerferien für alle! ☀️⛵️🌴 Damit nicht alle Bundesländer gleichzeitig in die Ferien gehen, wird sich untereinander abgesprochen. Bayern und Baden-Württemberg weigern sich jedoch, an dem rollierenden System teilzunehmen. Sie kriegen immer die spätesten Wochen. Wir Freie Demokraten finden das ungerecht! Die Regelung sollte für alle gelten! #sommerferien #nrw #fdp

♬ Originalton – mue_re

Wir setzen uns daher für ein rollierendes System ein, bei dem sich alle Bundesländer miteinander abstimmen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst muss sich dafür einsetzen, dass auch Bayern und Baden-Württemberg Teilnehmer dieses rollierenden Systems werden. Finden wir keine gütliche Lösung, sollte Nordrhein-Westfalen seine Ferien künftig eigenständig regeln.

Ungerechte Ferienregelungen

In diesem Jahr gehen die rund 2,55 Millionen Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen am 5. Juli das letzte Mal vor den Sommerferien in die Schule und kehren sechs Wochen später, am 21. August, zurück. In den vergangenen Jahren starteten die Sommerferien für die Schülerinnen und Schüler in unserem bevölkerungsreichsten Bundesland besonders früh, bereits im Juni.

Für Bayern und Baden-Württemberg sind in jedem Jahr die spätesten Wochen im Zeitkorridor für die Sommerferien reserviert. Dadurch können sie ihre Schülerinnen und Schüler zudem in eine zweiwöchige Pfingstpause schicken. Während alle anderen 14 Bundesländer sich in einem rollierenden Verfahren terminlich bei den Sommerferienterminen abwechseln, beharren die beiden südlichen Bundesländer auf ihrer ewigen Sonderstellung.

Die früher geltende Begründung des Freistaats Bayern, dass die Kinder in der landwirtschaftlich stark geprägten Region bei der Ernte helfen sollten, gilt längst nicht mehr als Argument für die Festlegung der Ferientermine. Vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Süden kann diese Ausrede nur noch auf Gewohnheit und Unwillen zum gemeinsamen Gestalten gedeutet werden.

Familien besonders von hohen Preisen betroffen

Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen und ihre Familien wollen ebenfalls von den Pfingstferien oder flexibleren Urlaubszeiten profitieren. In der Hauptferienzeit müssen junge Familien enorme Preissteigerungen stemmen. Flexiblere Ferien entlasten Züge und Autobahnen. In der Vorsaison, in welche die Pfingstferien fallen würden, ist das Wetter in vielen beliebten südlichen Reiseländern bereits stabil, aber auch nicht zu heiß. Die Preise in der Vorsaison sind deutlich geringer als in der Hochsaison der Sommermonate.

Im Jahr 2018 gab es in Nordrhein-Westfalen letztmalig Pfingstferien. Diese kamen zustande, weil viele Feiertage in die Ferien fielen und somit noch bewegliche Ferientage zur Verteilung aufs Jahr zur Verfügung standen. Davor gab es zuletzt im Jahr 1966 eine ganze Woche Pfingstferien. In den übrigen Jahren haben die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen nur den Dienstag nach Pfingsten frei. Die Pfingstferien im Jahr 2018 kamen bei den Familien und auch den Lehrkräften gut an.

Unsere Forderungen an die Landesregierung

Wir fordern endlich eine attraktivere und faire Lösung für die Ferienzeitregelung für Nordrhein-Westfalen. Alle Bundesländer sollten sich gleichermaßen am rollierenden Verfahren beteiligen. Wir fordern Ministerpräsident Wüst auf, sich für die Interessen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes bei der Ferienregelung stark zu machen.

In der Kultusministerkonferenz (KMK) ist es dann notwendig, neue Regelungen und Zeitkorridore für Prüfungstermine miteinander zu verhandeln. Der Zeitplan für die Prüfungen und Korrekturen zwischen Osterferien und Sommerferien mit zahlreichen Feiertagen dazwischen ist eng getaktet. Im Falle einer Inanspruchnahme von Pfingstferien oder anderer Flexibilisierung der Ferienzeiten müssen die Zeitpläne für die Abiturprüfungen und Zentralen Abschlussprüfungen neu geregelt werden.

Die Ferientermine für den Zeitraum von 2025 bis 2030 wurden im Jahr 2021 festgelegt. Um also für die Zeit nach 2030 endlich zu fairen Lösungen zu kommen, muss sich die Landesregierung frühzeitig bemühen, ein neues Verfahren durchzusetzen. Sollte eine Einigung mit Bayern und Baden-Württemberg nicht gelingen, muss die Landesregierung ernsthaft erwägen, ihrerseits aus dem gemeinsamen Verfahren auszusteigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert