Mal wieder hat die AfD-Fraktion in NRW einen Antrag geschrieben, bei dem man sich wundern muss. Diesmal geht es um männliche Lehrkräfte an Grundschulen. Zunächst sei gesagt: Es ist durchaus richtig, dass es immer mehr weibliche Lehrkräfte gibt. Und auch die Feststellung, dass Mädchen in der Schule besser abschneiden als Jungen, ist richtig.
Die Schlussfolgerungen, die daraus allerdings dann gezogen werden, sind völlig konfus. Im Antrag wird behauptet, dass die männlichen Schüler in der Schule besser abschneiden würden, würde es mehr männliche Lehrer geben. Heißt im Klartext: Die Jungs können nichts von Frauen lernen. Das ist nicht nur platt, sondern auch wissenschaftlich widerlegt.
Wir haben uns genau angeschaut, auf welche Studie sich die AfD in ihrem Antrag bezieht und auch den verantwortlichen Professor dazu befragt. In seiner Stellungnahme macht er deutlich: Es lernen weder Jungs besser von Männern noch Mädchen besser von Frauen. Die durchschnittlich schlechtere Leistung von Schülern, liegt an deren Prioritäten und Verhalten gegenüber Gleichaltrigen, beispielsweise mit Blick auf das Verfassen von Hausaufgaben.
Fest steht: Wir brauchen mehr Lehrkräfte. Dabei ist es aber völlig egal, ob diese männlich, weiblich oder divers sind. Wir haben einen enormen Lehrkräftemangel und können uns solche überflüssigen Debatten nicht leisten. Besonders dann nicht, wenn sie aus wissenschaftlicher Perspektive völlig absurd sind.