Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends für vierte Klassen zeigen einen alarmierenden Abwärtstrend in den Basiskompetenzen. Besonders im Fokus stehen die Lesekompetenzen, bei denen jedes fünfte Kind in Nordrhein-Westfalen den Mindeststandard nicht erreicht. Klar ist jedoch: Sprachkompetenzen sind Schlüssel zur Teilhabe: Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass wir die Schülerinnen und Schüler hier bestmöglich unterstützen.
Schulministerin Feller plant nun, mit einem Screening die Sprachkompetenz von Kindern zu erfassen, bevor sie eingeschult werden. Das Problem: Hier wird ein Sprachscreening pressewirksam angekündigt, von dem niemand weiß, was dieses überhaupt beinhalten soll. Gerade bei den Schulen, die diese Maßnahme am Ende umsetzen müssen, sorgt das für große Verunsicherung.
Als FDP-Fraktion NRW fordern wir ein ganzheitliches Konzept für eine kindgerechte Sprachförderung in NRW. Dazu braucht es in erster Linie eine bessere Kommunikation der Zuständigkeiten untereinander. Anstatt neue, unausgearbeitete Pläne zu präsentieren, sollten vielmehr bestehende Strukturen besser genutzt werden. Würden die wertvollen Ergebnisse der bereits existierenden Sprachstandserhebungen bei den Grundschulen ankommen, so bräuchten wir auch kein neues Sprachscreening.
Es steht außer Frage, dass wir die frühkindliche Sprachbildung fördern müssen, um unseren Schülerinnen und Schülern die besten Chancen zu ermöglichen. Doch dazu brauch es keine unüberlegten Ankündigungen, sondern ein strukturiertes Konzept, bei dem alle mitgenommen werden.