Wahlkampf an Schulen – AfD provoziert erneut mit Antrag

Auf Wunsch der der AfD mussten wir über Podiumsdiskussionen an Schulen im Vorfeld von Wahlen debattieren, denn: Die AfD ist beleidigt. Offensichtlich wollen viele Schulen sie nicht zu politischen Veranstaltungen einladen. Ist das nicht erstaunlich? Daher sah sie sich wohl gezwungen, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen und im Zuge ihres Antrags auch noch eine „sachliche und demokratische Debattenkultur“ anzumahnen – ich wäre vor Lachen ja beinahe vom Stuhl gefallen.

Wir wissen alle: Die AfD liebt Provokationen und Eskalationen- das sehen wir bei jeder Plenarwoche im Landtag. Im Parlament sammelt sie Rügen wie andere Leute Payback-Punkte. Jedoch merken sie jetzt: Man kann sich nicht bei jeder erdenklichen Gelegenheit wie der schlimmste Rüpel auf dem Schulhof verhalten, und sich dann wundern, dass man in Schulen nicht willkommen ist. Die Schulen entscheiden eigenverantwortlich, wen sie einladen und wen nicht – und es wäre völlig kontraproduktiv, und mit Blick auf die AfD auch wirklich nicht wünschenswert, sie zur Einladung bestimmter politischer Parteien per Gesetz zu zwingen.

Die AfD will uns über das Grundgesetz belehren, stellt aber gleichzeitig selbst die Werte des Grundgesetzes immer wieder in Frage, hinterfragt den Verfassungsschutz, die Medien, Schulen und Hochschulen sowie weitere staatliche Institutionen. Dieses Narrativ der AfD, dass eine Art Elite über ihnen und dem Volk schwebe und nichts Gutes wolle, ist nichts weiter als eine Räuberpistole und verfängt hier nicht.

Ich habe der AfD dazu gerate, erstmal an der eigenen Debattenkultur zu arbeiten. Sofern dort dann Fortschritte zu verzeichnen sind, bin ich die erste, die Schulen dazu ermuntert, sie zu Podiumsdiskussionen einzuladen. Warum? Damit Sie sich dort entzaubern können. AfD- Kandidaten sind in der Regel schlecht vorbereitet, spulen platte Standardbotschaften und Narrative ab, die keiner Nachfrage standhalten, und treten auch einfach furchtbar unsympathisch auf. Niemand sonst könnte Schülerinnen und Schüler so gut überzeugen, nicht rechts zu wählen.

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