Endometriose: Ein gemeinsamer Appell für mehr Bewusstsein und Unterstützung

Endometriose – eine schmerzhafte, chronische Erkrankung, die jedoch oft übersehen und unterschätzt wird. Sie beeinträchtigt massiv die Lebensqualität vieler Mädchen und Frauen und stellt oft eine große Herausforderung dar, bis endlich eine Diagnose gestellt wird.

Ein langwieriger Weg zur Diagnose

Für viele Betroffene dauert es Jahre, bis ihre Beschwerden ernst genommen werden und sie die richtige medizinische Zuwendung erhalten. Bedauerlicherweise bleibt diese Erkrankung selbst für medizinisches Fachpersonal oft im Verborgenen.

@mueller_rech

Endometriose. Eine chronische Erkrankung, die immer noch kaum bekannt ist, die aber für viele Mädchen und Frauen eine massive Verringerung der Lebensqualität mit sich bringt. Teilweise dauert es bis zu zehn Jahre, bis Betroffene eine Diagnose bekommen. Oft werden sie nicht ernst genommen, die Krankheit ist selbst bei medizinischem Personal nicht im Fokus. In Nordrhein-Westfalen haben wir nun gemeinsam mit den demokratischen Fraktionen einen Antrag eingebracht, denn wir sind uns einig: Das Thema #endometriose braucht mehr Aufmerksamkeit. ☝🏻 Wir haben einige wichtige Impulse im Antrag festgehalten: 1️⃣ Endometriose-Forschung muss vorangetrieben werden, Hochschulen und Universitätskliniken müssen miteinbezogen werden. 2️⃣ Wir wollen mehr Aufmerksamkeit für geschlechtersensible Medizin insgesamt, auch bei medizinischem Personal. 3️⃣ Es muss eine angemessene Schwerpunktsetzung in Aus-, Fort- und Weiterbildung geben. 4️⃣ Es braucht neue, interdisziplinäre Behandlungsmethoden. 5️⃣ Es braucht eine bessere Aufklärung von jungen Mädchen und von Lehrkräften. Aufklärung ist auch mit Blick auf die breite Öffentlichkeit wichtig. Entstigmatisierung spielt eine große Rolle. Deshalb hätte ich mich gefreut, hätten wir uns auch auf die von Sachverständigen empfohlene Aufklärungskampagne einigen können. 150 000 Euro müssten wir dafür aufbringen – ich hoffe sehr, dass wir auch hier bald einen Weg zur Realisierung finden. Viel zu oft müssen sich betroffene Mädchen und Frauen anhören: Das sind einfach nur Regelschmerzen. Stell Dich nicht so an. In #nrw nehmen wir nun eine Vorreiterrolle ein und gehen einen wichtigen Schritt in eine Zukunft, in der diese Mädchen und Frauen ernst genommen werden. Und in der sie schneller bessere Hilfe bekommen. Darüber freue ich mich sehr. 💛💪 #endometriosisawareness

♬ Originalton – mue_re

Eine Initiative in Nordrhein-Westfalen

Gemeinsam mit den demokratischen Fraktionen wurde in Nordrhein-Westfalen ein wegweisender Antrag eingebracht, der eine dringende Aufklärung und Unterstützung für Menschen mit Endometriose fordert. Hier sind einige wesentliche Impulse aus diesem Antrag:

1️⃣ Forschungsförderung für Endometriose: Hochschulen und Universitätskliniken sollen verstärkt in die Erforschung dieser Erkrankung einbezogen werden.

2️⃣ Geschlechtersensible Medizin: Eine verstärkte Sensibilisierung für geschlechtersensible Medizin, insbesondere bei medizinischem Personal

3️⃣ Verbesserung der Ausbildung: Es bedarf einer angemessenen Schwerpunktsetzung zur Endometriose in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal.

4️⃣ Neue Behandlungsmethoden: Die Entwicklung interdisziplinärer Behandlungsmethoden steht im Fokus.

5️⃣ Frühe Aufklärung: Eine bessere Aufklärung von jungen Mädchen und Lehrkräften über Endometriose ist von essentieller Bedeutung.

Es ist wichtig, nicht nur das Bewusstsein innerhalb der medizinischen Gemeinschaft zu schärfen, sondern auch die breite Öffentlichkeit einzubeziehen. Die Entstigmatisierung dieser Erkrankung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Es hätte mich daher gefreut, hätten wir uns auch auf die von Sachverständigen empfohlene Aufklärungskampagne einigen können. 150 000 Euro müssten wir dafür aufbringen – ich hoffe sehr, dass wir auch hier bald einen Weg zur Realisierung finden.

Insgesamt ein Schritt in die richtige Richtung

Zu oft werden betroffene Frauen mit Unverständnis konfrontiert, wenn sie von ihren Beschwerden berichten. Nordrhein-Westfalen nimmt nun eine Vorreiterrolle ein, indem es sich für eine bessere Versorgung und Anerkennung von Mädchen und Frauen mit Endometriose einsetzt. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Zukunft, in der diese Frauen schneller und angemessener Hilfe erhalten.

Die Initiative in Nordrhein-Westfalen ist ein Hoffnungsschimmer für all diejenigen, die unter dieser oft unterschätzten Erkrankung leiden. Es ist an der Zeit, dass wir Endometriose ernst zu nehmen und den Betroffenen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen.💛💪

Fragwürdige Priorisierung: Die Landesregierung kürzt beim Gewaltschutz

Die jüngsten Kürzungen im Haushalt der Landesregierung haben einen besorgniserregenden Effekt auf den Bereich des Gewaltschutzes. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist die Priorisierung der Landesregierung nicht nachvollziehbar.

1. Aktuelle Mittel sind unzureichend

Die Mittel für den Gewaltschutz sind bereits knapp bemessen und die steigenden Kosten durch Inflation verschärfen die Situation zusätzlich. Die Erhöhung der Personalkosten und die Bürokratie verlangsamen die Hilfsprozesse, während die Trägereinrichtungen an finanzielle Grenzen stoßen.

2. Fehlende Maßnahmen trotz steigender Gewaltzahlen

Trotz steigender Zahlen häuslicher Gewalt fehlt es an neuen Frauenhausplätzen und einer angemessenen Infrastruktur. Besonders in ländlichen Gebieten klaffen Versorgungslücken, die dringend geschlossen werden müssen.

@mueller_rech

Dabei sind die Mittel ohnehin schon zu gering. Steigende Kosten durch Inflation verschärfen die Lage, Personalkosten erhöhen sich und Bürokratie lähmt Abläufe. Die Trägereinrichtungen geraten an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit. Und das alles vor dem Hintergrund steigender Zahlen im Bereich der häuslichen Gewalt. 🚨 Eine dynamische Erhöhung der Förderpauschale von 1,5% mag ein positives Signal sein, doch deckt sie nicht den dringend benötigten Mehrbedarf. Es entstehen keine neuen Frauenhausplätze, die Infrastruktur bleibt unzureichend, und Versorgungslücken, besonders in ländlichen Gebieten, bleiben bestehen. Natürlich wollen auch wir Frauen im beruflichen Leben stärken, das steht außer Frage. Aber wenn 4,5 Mio. Euro mehr für ein Programm ausgegeben werden, das nicht evidenzbasiert ist, während der Schutz gewaltbetroffener Frauen darunter leidet, dann ist das nicht akzeptabel. Hier geht es um echte Schicksale, um Frauen, die verzweifelt Schutz suchen, während Verbände und Einrichtungen verzweifelt um Unterstützung bitten. Das Mindeste wäre, Mittel in diesem Bereich nicht zu kürzen. Das Klügste wäre, diese so dringend notwendige Unterstützung zu sichern. #gewaltschutz #nrw #gewaltgegenfrauen

♬ Originalton – mue_re

3. Kritik an unzureichenden Förderprogrammen

Die dynamische Erhöhung der Förderpauschale um 1,5% zeigt gute Absichten, reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um den dringenden Bedarf zu decken. Gestärkt wird dafür der Bereich „Gleichstellung und Potenzialentwicklung in Beruf und Gesellschaft“. Auch wir als Freie Demokraten wollen Frauen in Berufen stärken, das steht außer Frage. Wenn die Mittel jedoch so knapp sind, sind 4,5 Mio. Euro mehr für ein Programm, das nicht evidenzbasiert ist, mehr als fragwürdig. Insbesondere, wenn Schutz von gewaltbetroffenen Frauen darunter leidet.

Es ist unumgänglich, den Fokus auf den Schutz gewaltbetroffener Frauen zu legen. Die Mittel in diesem Bereich dürfen nicht gekürzt werden, sondern müssen vielmehr erhöht und gesichert werden, um den Hilfesuchenden angemessene Unterstützung zu bieten. Es ist an der Zeit, die Prioritäten im Haushalt zu überdenken und die Mittel entsprechend zu lenken. Der Schutz von Frauen in Gewaltsituationen ist eine dringende Angelegenheit, die nicht vernachlässigt werden darf.

Erhöhung der Förderpauschale für Frauenhäuser – gut gemeint, schlecht gemacht

Die Absicht der schwarz-grünen Landesregierung, die jährliche Förderpauschale für Frauenhäuser in Nordrhein-Westfalen zu erhöhen, ist zweifellos ein positiver Ansatz, der lange überfällig war. Endlich können die Träger der Einrichtungen ihre steigenden Kosten ausgleichen und ihre Beratungsangebote erweitern. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, der erstmal Lob verdient.

Gleichzeitig dürfen wir uns aber nicht blenden lassen, denn die versprochene Anpassung wird keinen einzigen neuen Frauenhausplatz in Nordrhein-Westfalen schaffen. Die dramatische Versorgungslücke, die es besonders in ländlichen Gebieten gibt, bleibt bestehen. Es ist jedoch entscheidend, dass wir für Frauen, die dringend Schutz und Unterstützung benötigen, die nötigen Kapazitäten schaffen. Hier liegt viel Arbeit vor uns, und es ist im Interesse der vielen Betroffenen, dass wir uns konsequent einsetzen und schnelle Lösungen finden.

Darüber hinaus darf man nicht übersehen, dass die Bedürfnisse queerer Menschen erneut nicht ausreichend berücksichtigt werden. Insofern also leider: Gut gemeint, aber schlecht gemacht. In Zeiten, in denen häusliche Gewalt unaufhörlich zunimmt, muss die Landesregierung mehr tun, um den Schutz von allen Betroffenen zu gewährleisten. Häusliche Gewalt trifft auch queere Menschen. Auch queere Menschen brauchen dringend Ansprechpartner und Schutz.

Wir können und sollten nicht zufrieden sein, solange noch so viel Arbeit vor uns liegt. Die Erhöhung der Förderpauschale ist ein erster Schritt, aber es bedarf weiterer Maßnahmen, um sicherzustellen, dass alle, die Opfer häuslicher Gewalt sind, angemessen unterstützt werden und Zugang zu Hilfe haben. Ich hoffe, dass wir es gemeinsam schaffen, diese dringenden Probleme anzugehen und eine umfassende Lösung zu finden.

„Gehsteigbelästigungen“ verbieten – unabhängige Beratung sichern

Bereits vergangenen Monat haben wir im Landtag über die reproduktive Selbstbestimmung von Frauen debattiert, heute haben wir das Thema nochmal von einer anderen Seite betrachtet. Mit dem vermehrten Auftreten von Gehsteigbelästigungen ist ein Trend aus den USA zu uns gekommen, dem wir etwas entgegensetzen müssen. Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, werden vor entsprechenden Einrichtungen und Praxen verbal angegriffen, beschimpft und teils sogar körperlich bedrängt- eine Form der Belästigung, die eine massive Verletzung der Privatsphäre und des Selbstbestimmungsrechts der betroffenen Frauen darstellt.

Wir Freie Demokraten setzen wir uns für die Stärkung der Selbstbestimmung von Frauen ein. Die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch ist eine persönliche, die immer aus triftigen Gründen getroffen wird. Wer in Deutschland einen Abbruch in Erwägung zieht, ist zu einer vorherigen Beratung verpflichtet. Ein Konzept, das wir als sinnvoll erachten, denn es gibt den betroffenen Frauen Sicherheit. Gleichzeitig können sie sich aber somit auch den Gang zu den entsprechenden Einrichtungen nicht ersparen. Es darf daher nicht sein, dass sie dann zusätzlich belastet, bloßgestellt und durch Proteste und Angriffe in ihrer freien Entscheidung beeinflusst werden. Betroffene Frauen dürfen keine Angst haben, die für sie richtige Entscheidung zu treffen.

Nicht selten kämpfen betroffene Frauen auch mit anderen Belastungen, wie z.B. Gewalterfahrungen, manchmal sind sie traumatisiert, manchmal haben sie Angst vor dem Partner oder der eigenen Familie. Daher muss sichergestellt werden, dass ihre Anonymität geschützt ist. Gleiches gilt im Übrigen auch für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Ärzte und Ärztinnen in den Klinken, Praxen und Beratungsstellen. Sie sind oft die einzigen Bezugspersonen, die betroffene Frauen haben. Auch für sie darf ihre Arbeit nicht zur Belastung werden, sodass womöglich weitere Versorgungsmängel entstehen.

Daher sind wir der Meinung: Es braucht gesetzliche Regelungen, die schwangeren Frauen und auch anderen Beratungssuchenden den ungehinderten Zugang zu entsprechenden Einrichtungen ermöglicht. Das Recht auf Meinungs- Versammlungs- und Religionsfreiheit darf nicht zu Lasten von Frauen in Notsituationen ausgeübt werden, sondern kann sich als Protest örtlich von Beratungsstellen abgrenzen. Es müssen rechtlich verankerte Lösungen gefunden werden, die den Frauen die Inanspruchnahme von objektiver Beratung ungestört und anonym ermöglicht und es ist wichtig und richtig, dass die Bundesregierung den Zugang zu Abtreibungsberatungen bereits gesetzlich absichern will.

Ich wünsche mir, dass wir den Dialog über Schwangerschaftsabbrüche offen und respektvoll führen, ohne Frauen zu stigmatisieren oder zu verurteilen. Vielmehr müssen wir ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten und ihnen den Schutz bieten, den sie verdienen.