Es war mal wieder soweit: Die AfD hat einmal mehr ihre Besessenheit von der eigenen Ideologie zum Ausdruck gebracht, und einen überflüssigen Antrag zum Thema Genderschreibweisen im Unterricht eingebracht. Wieder einmal müssen wir uns fragen, ob die AfD überhaupt den Hauch einer Ahnung hat, was die Menschen im Land beschäftigt.
Der Lehrkräftemangel, die unzureichende Ausstattung und Digitalisierung an Schulen – das sind nur einige der Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft gegenübersieht. Doch gerade bei den wichtigen Debatten, hört man von der AfD nichts. Das beste Beispiel dafür? Der OGS-Rechtsanspruch. Zu der Sondersitzung zu dem Thema ist die AfD nicht mal erschienen, im Ausschuss wird sich gar nicht geäußert. Gerade im Bereich Schule gibt es eine schier endlose Liste an Problemen, denen man sich mit der gebührenden Ernsthaftigkeit widmen könnte – hätte man wirklich Interesse, Ideen und würde seine Aufgabe ernst nehmen.
Wenn es um die Genderdebatte geht, teilen wir die Ansicht von Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, dass ein Verbot der Gendersprache die Wissenschaftsfreiheit einschränken würde. Ideologische Bevormundung lehnen wir ab. Freiheit in Sprache und Debatte ist uns wichtig, solange die gewählte Form stringent durchgeführt wird. Ich habe schon öfters gefordert, dass man mir eine Schule zeigt, die Schülerinnen und Schülern vorschreibt, zu gendern. Es gibt schlicht keine. Einzig die AfD spielt sich regelmäßig als Sprachpolizei auf.
Dieser Antrag zeigt deutlich, dass es der AfD nicht darum geht, konstruktiv zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger beizutragen. Sie macht Politik für die Kameras, aber nicht für die Menschen. Ihre inhaltsleeren Kampagnen verschwenden kostbare Zeit und erzeugen lediglich Aufregung.
Wir lehnen ideologische Einschränkungen der Freiheit ab und fordern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den wirklichen Problemen unserer Gesellschaft. Es ist an der Zeit, dass die AfD ihre Prioritäten neu setzt und sich den drängenden Herausforderungen stellt, anstatt ständig zu versuchen, anderen Menschen die eigene Gesinnung aufzudrängen.
Manchmal muss man sich wirklich wundern: In einem Land, das mit so vielen dringenden Themen konfrontiert ist, wird plötzlich Hitze als Krisenszenario hochstilisiert. Natürlich ist der Katastrophenschutz angesichts der zunehmenden Häufigkeit extremer Wetterereignisse von großer Bedeutung. Und ja, unterschiedliche Geschlechter haben unterschiedliche Wahrnehmungen und Bedürfnisse. Aber ist es wirklich notwendig, aus diesem Kontext ein solches Problem zu konstruieren?
Wenn Hitze als potenzielles Krisenszenario betrachtet wird, ist es selbstverständlich notwendig, die Bevölkerung entsprechend zu informieren und vorzubereiten, insbesondere die besonders gefährdeten Gruppen. Aber braucht es dafür mehrere Seiten zusammengewürfelte Forderungen, oder erfordert tendenziell eher gesunden Menschenverstand und eine klare strategische Ausrichtung des Katastrophenschutzes.
Der Klimawandel ist zweifellos eine akute Bedrohung, aber müssen wichtige Ressourcen in Projekte fließen, deren Nutzen zweifelhaft ist und deren Umsetzung bürokratisch und ineffizient? Und bevor viel Geld für fragwürdige Kampagnen ausgegeben wird, sollten wir uns vielleicht auf die konzentrieren, die nachweislich Erfolg versprechen – wie beispielsweise die Aufklärung über Krankheiten wie Endometriose, die durch mehr Bewusstsein schneller diagnostiziert werden kann. Selbst hier ist die Landesregierung noch nicht aktiv geworden.
Zu den Forderungen im von der SPD vorgelegten Antrag fehlen fehlen klare Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse, auf die er sich stützen könnte. Eine solide Grundlage für konstruktive Diskussionen fehlt. Fraglich, ob die SPD überhaupt weiß, welches Ziel sie damit verfolg- es macht eher den Eindruck, als sollten politische Punkte gesammelt werden.
Es ist offensichtlich, dass die Prioritäten anders gesetzt werden müssen, um effektiv auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren. Forschung und klare Strategien sollten die Grundlage für unsere Entscheidungen bilden, damit wir wissen, wohin die Reise gehen soll.
Die Unterrichtsstatistik für das erste Halbjahr des laufenden Schuljahres gibt Grund zur Sorge – die Zahlen sind alarmierend. Laut den erhobenen Daten findet jede fünfte Stunde nicht wie geplant statt, und fast 5% der Stunden fallen sogar ersatzlos aus. Eine erschreckende Realität, die nicht nur die Bildungslandschaft, sondern vor allem unsere Kinder und Jugendlichen betrifft.
Neben diesen besorgniserregenden Zahlen ist jedoch auch die fehlende Erwähnung von weiteren problematischen Aspekten in der Statistik bemerkenswert. Insbesondere die Tatsache, dass viele Schulen, vor allem Förderschulen, bereits ihre Stundentafeln reduzieren mussten und der Unterricht ohnehin schon verkürzt ist, bleibt unberücksichtigt. Dies führt zu Frust, Wut und Enttäuschung bei allen Beteiligten im Bildungswesen.
Schon bei den Protesten Mitte März haben Schülerinnen und Schüler ihren Unmut über den zunehmenden Unterrichtsausfall deutlich gemacht. Doch die politische Reaktion bleibt aus. Die Landesregierung sieht keinen Grund zur Reaktion und schönt die Zahlen. Die Situation wird als weniger dramatisch dargestellt, als sie tatsächlich ist.
Auch die Debatte über Klassenfahrten und den Besuch von außerschulischen Lernorten lenkt von der eigentlichen Problematik ab. Klassenfahrten und außerschulisches Lernen sind kein Unterrichtsausfall, sondern wichtige Bestandteile einer umfassenden Bildung. Die Landesregierung muss sich dringend den eigentlichen Herausforderungen stellen und mutige Lösungen für die Zukunft des Bildungssystems finden.
Es bedarf kreativer Ansätze und entschlossenen Handelns, um dem Unterrichtsausfall entgegenzuwirken. Doch die bisherigen Maßnahmen der Landesregierung zeigen wenig Wirkung. Lehrkräfte werden abgeordnet, ohne dass sich die Unterrichtssituation verbessert. Die Belastung für die Schulen und Lehrkräfte steigt, während die Qualität der Bildung abnimmt.
Wir haben bereits im Frühjahr 2023 konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Schulsystems vorgelegt. Doch diese wurden von der Regierungskoalition nicht ernsthaft geprüft. Stattdessen wird weiterhin an gescheiterten Konzepten festgehalten.
Es ist dringend erforderlich, das „Handlungskonzept Unterrichtsversorgung“ zu überarbeiten und den Schulen mehr Entscheidungsfreiheit und Flexibilität vor Ort zu geben. Die Landesregierung muss die Realität an den Schulen ernst nehmen und endlich sonnvolle und nachhaltige Lösungen für mehr Unterrichtsversorgung und weniger Unterrichtsausfall finden. Nur so kann die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen gesichert und eine qualitativ hochwertige Bildung für alle gewährleistet werden.
Letzte Woche fanden in elf Städten Nordrhein-Westfalens Demonstrationen statt, bei denen Schülerinnen und Schüler gegen die Bildungspolitik der Landesregierung protestierten. Auch in meiner Heimatstadt Bonn war ich Zeuge dieser Kundgebungen. Die Landesschüler*innenvertretung NRW hatte zu diesen Protesten aufgerufen, die von einem starken Gefühl der Frustration und Enttäuschung geprägt waren.
Die Plakate und Rufe der Demonstranten waren klar und deutlich: „Hoch die Hände – Bildungswende!“, „Schule brennt – Politik pennt“, und „Nett hier – aber waren Sie schon mal in einer Schule?“ Diese Slogans spiegeln die zunehmende Unzufriedenheit und Wut wider, insbesondere angesichts der Ergebnisse von Bildungsstudien wie IQB und PISA, die die Untätigkeit der schwarz-grünen Landesregierung aufzeigen.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass gerade diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in diesen Studien schlecht abschneiden, von der Landesregierung im Stich gelassen werden. Trotz wiederholter Nachfragen im Ausschuss hat die Regierung keine adäquaten Unterstützungskonzepte vorgelegt, was dazu führt, dass eine ganze Schülergeneration sich nicht gehört fühlt und nun auf die Straße geht.
Die Forderungen der Schülerinnen und Schüler sind klar und nachvollziehbar:
Sie fordern mehr Investitionen in die Bildung. Insbesondere die Renovierung von Schulgebäuden und eine zeitgemäße technische Ausstattung stehen ganz oben auf ihrer Agenda. Doch leider lässt die Landesregierung die Kommunen hier im Regen stehen, anstatt eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Es wird eine bessere Digitalisierung der Schulen gefordert. Es ist inakzeptabel, dass das Digitalste an vielen Schulen die Pause ist. Während andere Bundesländer bereits Fortschritte gemacht haben, stagniert die Digitalisierung in NRW unter der schwarz-grünen Regierung.
Die Schulen benötigen dringend mehr Lehrkräfte. Die alarmierende Zunahme von Lehrerkündigungen ist ein Symptom für das Versagen der aktuellen Bildungspolitik. Die schwarz-grüne Landesregierung hat es versäumt, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um diesem Mangel entgegenzuwirken.
Es ist an der Zeit, dass die Landesregierung die Forderungen der Schülerinnen und Schüler ernst nimmt und handelt. Als Freie Demokraten setzen wir uns für eine bessere Bildungspolitik ein und unterstützen die Proteste der Schülerinnen und Schüler.
Als wir 2017 die Regierungsgeschäfte übernahmen, sahen wir uns einem großen Scherbenhaufen im Bereich der Schulpolitik gegenüber. Doch mit gezielten Maßnahmen haben wir diesen Scherbenhaufen Stück für Stück aufgeräumt und wichtige Verbesserungen eingeleitet.
Fünf Jahre zurückblickend auf das Jahr 2019 können wir stolz auf das Erreichte sein: Wir haben Förderschulen gerettet, Maßnahmenpakete für Grundschulen geschnürt, Flexibilität durch neue Erlasse geschaffen und vieles mehr.
Doch was macht die aktuelle schwarz-grüne Koalition? Statt auf unseren Erfolgen aufzubauen, werden neue Fehler begangen und bereits Erreichtes zunichtegemacht. Die Teilzeit wurde eingeschränkt, Lehrer werden durch Abordnungen aus dem System genommen, und es kam sogar zur größten Abipanne in der Geschichte des Landes.
Es ist offensichtlich: Die CDU ist nur so gut wie ihr Koalitionspartner. Die FDP fehlt in dieser Koalition, und das macht sich in der Bildungspolitik besonders deutlich bemerkbar.
Erneut müssen wir in Nordrhein-Westfalen über den offenen Ganztag debattieren. Wie bei zahlreichen anderen schulpolitischen Themen, offenbart die aktuelle Diskussion die Unfähigkeit der schwarz-grünen Landesregierung, den Ernst der Lage zu erkennen.
Die Situation des offenen Ganztags an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen ist verheerend. Ein akuter Mangel an Personal und Räumlichkeiten belastet das System. Die fehlende gesicherte Finanzierung führt zu Engpässen bei der Platzvergabe. Ein alarmierendes Beispiel aus Köln verdeutlicht die Problematik: Ein Kind erhielt keinen Platz aufgrund seines Nachnamens.
Das Thema des offenen Ganztags wurde mehrfach im Parlament diskutiert, jedoch ohne konkrete Maßnahmen seitens der Regierung. Trotz des bevorstehenden Rechtsanspruchs ab 2026 bleiben die dringend benötigten gesetzlichen Regelungen aus.
Am 5. März veröffentlichte die Landesregierung ein dürftiges Papier anstelle eines Landesausführungsgesetzes. Dieser bildungspolitische Offenbarungseid wurde ohne Vorankündigung vollzogen, ohne Erklärung seitens der Ministerin. Die Untätigkeit der Regierung lässt Eltern im Stich und gefährdet die Bildungschancen der Kinder.
Vor allem Eltern, insbesondere Mütter, leiden unter dem Mangel an Betreuungsmöglichkeiten. Die Unsicherheit bezüglich der Nachmittagsbetreuung belastet Familien und gefährdet die finanzielle Unabhängigkeit der Eltern. Und der offene Ganztag ist nicht nur ein Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern sichert auch die Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler. Die Einbindung von außerschulischen Akteuren ist dabei essentiell. Die Landesregierung muss finanzielle Unterstützung bieten, um das OGS-System zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Es bleibt nur noch wenig Zeit, knapp zwei Jahre, den Rechtsanspruch reibungslos umzusetzen. Man muss sich langsam fragen, wie viel der Landesregierung der eigene Koalitionsvertrag eigentlich wert ist. Schwarz-Grün ist gefordert, endlich aktiv zu werden und für ein verlässliches und qualitativ hochwertiges Bildungs- und Betreuungsangebot zu sorgen. Ein konstruktiver Austausch im Schulausschuss ist dringend nötig.
Die aktuellen Zahlen des Startup-Verbandes, veröffentlicht im Januar 2024, geben Anlass zur Sorge: Die Anzahl der Neugründungen in Nordrhein-Westfalen ist deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es einen Rückgang um 19 Prozent auf insgesamt 446 Neugründungen, während Deutschland insgesamt einen Rückgang von nur sieben Prozent verzeichnete.
Besonders alarmierend ist jedoch die Entwicklung bei den Gründerinnen: Nach einem positiven Trend in den Jahren 2021 und 2022 stagnierte der Anteil der weiblichen Gründungen im Jahr 2023 bei lediglich 20,7 Prozent. Nordrhein-Westfalen liegt mit einem Gründerinnenanteil von 16 Prozent sogar unter dem Bundesschnitt von 21 Prozent. Unter den Nominierten für verschiedene Gründungspreise in NRW waren nur wenige Startups, die allein von Frauen gegründet wurden.
Dabei muss eigentlich klar sein: NRW kann es sich nicht leisten, auf die Kompetenz, Kraft und Kreativität von Frauen in der Wirtschaft zu verzichten. Das Potenzial von Gründerinnen und Unternehmerinnen spiegelt sich auch in einigen Fakten wieder: So sind junge Frauen beim Berufseinstieg oft besser ausgebildet als ihre männlichen Kollegen. Zudem profitieren Unternehmen und Start-ups von divers zusammengesetzten Teams. Diese Vielfalt birgt ein hohes Potential für Erfolg und Innovation. Somit tragen Frauen einen erheblichen Anteil zur wirtschaftlichen Leistung bei, sei es in Start-ups, Handwerk oder Mittelstand.
Als Freie Demokraten ist unser klares Ziel, die Gründungsdynamik anzukurbeln und zu einer vielfältigeren und innovativeren Wirtschaft beizutragen. Dafür müssen wir Hindernisse abbauen und Türen öffnen:
1. Rollenvorbilder
Weibliche Vorbilder sind unverzichtbar, um stereotype Denkmuster zu durchbrechen. Erfolgreiche Unternehmerinnen sollten daher vermehrt in Schulen und Bildungseinrichtungen auftreten, um zu zeigen, was möglich ist und um ein positives Bild vom Unternehmertum zu vermitteln.
2. Öffentliches Bewusstsein
Die Förderung von Frauen in der Wirtschaft erfordert eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Frauen müssen mehr Raum bekommen, sich zu zeigen. Dies kann durch vermehrte Werbung, Kampagnen und die Nutzung von Social Media erreicht werden. Plattformen wie TikTok bieten bereits Möglichkeiten für erfolgreiche Unternehmerinnen, sich als Vorbilder zu präsentieren. Es gilt auch, entsprechende Veranstaltungen in den sozialen Medien abzubilden.
3. Beratungs- und Unterstützungsangebote
Frauen gründen anders und benötigen daher spezifische Unterstützung. Studien zeigen, dass Beratungsangebote, Workshops zu Hard- und Softskills, Fördermittel sowie Mentoring und Coaching für Frauen besonders wichtig sind. Trotz vorhandener Förderprogramme nutzen nur wenige Frauen diese Möglichkeiten.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein weiterer, entscheidender Faktor für Gründerinnen und Unternehmerinnen. Bessere Rahmenbedingungen, wie mehr Betreuungsmöglichkeiten und Unterstützung von anderen Unternehmerinnen, sind erforderlich, um Frauen zu ermutigen, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen und gleichzeitig Familie und Beruf zu vereinbaren.
4. Unternehmerischer Austausch
Plattformen zur Stärkung von Netzwerken, Kooperationen und Erfahrungsaustausch sind essenziell. Studien zeigen, dass Frauen gemeinsame Ziele verfolgen und sich austauschen wollen. Veranstaltungen wie der Gipfel für Unternehmerinnen bieten hierfür geeignete Möglichkeiten.
5. Förderprogramme
Bestehende Förderprogramme müssen evaluiert und gezielt weiterentwickelt werden, um Frauen in der Wirtschaft zu erreichen. Dabei sollte auch die Situation von Alleinstehenden, Alleinerziehenden und Migrantinnen berücksichtigt werden.
Es wird viel über den Fachkräftemangel diskutiert. Eine Möglichkeit, diesem entgegenzuwirken, besteht darin, die Stärken von Frauen in der Wirtschaft stärker anzuerkennen. Auch im Hinblick auf die Transformation in der Energie- und Klimawende spielen Frauen eine bedeutende Rolle. Das zeigen übrigens auch Studien zu Social-Entrepreneurship – dort liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei 52,7 %. Frauen geht es nicht primär um finanzielle Erfolge,es geht um ein höheres Ziel, z.B. gesellschaftlichen und sozialen Einsatz und nachhaltige Veränderungen des Gemeinwohls.
Es ist an der Zeit, klassische Rollenbilder zu überwinden und das Potenzial von Frauen voll auszuschöpfen. Denn wenn Frauen gründen, sind sie statistisch gesehen nachhaltig erfolgreicher. Es darf nicht sein, dass dieses Potenzial aufgrund fehlenden Interesses oder altertümlicher Vorstellungen verloren geht.
Bildungsstudien wie IQB und PISA haben deutlich gemacht: Wir brauchen eine bildungspolitische Trendwende – und die bekommen wir jetzt! Ich freue mich, dass Bund und Länder heute den Startschuss zur Umsetzung des Startchancen-Programms gegeben haben. Dank dieses Programms der Ampel-Koalition und der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger werden etwa 4000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler gefördert – und zwar mit 20 Milliarden Euro über zehn Jahre!
Damit investieren wir bereits ab dem Schuljahr 2024/2025 in
1. Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung
Ziel des Investitionsprogramms sind Beiträge zu modernen, klimagerechten und barrierefreien Lernorten. Angestrebt werden Investitionen in eine hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur.
2. Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung Das Chancenbudget soll Spielräume für diejenigen eröffnen, die vor Ort Verantwortung tragen und das Miteinander an der Schule jeden Tag aufs Neue gestalten. Es geht um eine deutliche Stärkung der Schulautonomie.
3. Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams Vor allem geht es hier um die Beratung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, eine lernförderliche Elternarbeit, die Entwicklung einer positiven Schulkultur sowie darum, Betroffene bei der Inanspruchnahme staatlicher Leistungen zu stärken.
Mit dem Startchancen-Programm gehen wir einen riesigen Schritt in Richtung mehr Chancengerechtigkeit. Es ist nicht nur ein Zeichen, dass wir jeder und jedem in unserem Land die Perspektive auf eine erfolgreiche Zukunft geben wollen. Es ist ein fundiertes Programm, das über die gesamte Zeit wissenschaftlich begleitet und – wenn nötig – angepasst wird.
Was mir wichtig ist: Nordrhein-Westfalen wird von dem Programm besonders profitieren. Und ich werde mich dafür einsetzen, dass die Landesregierung hier nicht wieder unnötig Zeit verstreichen lässt und ohne Verzögerung in die Umsetzung geht. Die Unterstützung muss schnell in unseren Schulen ankommen, es gibt kein Hindernis – den nötigen Sozialindex haben wir als FDP-Landtagsfrakti letzte Legislaturperiode schon eingeführt!
Ich bin sicher: Das Startchancen-Programm wird vielen Schülerinnen und Schülern Wege ebnen, die sonst nicht gegangen worden wären.
Wer hier mehr erfahren möchte, kann sich auf der Seite der Bundesregierung informieren:
Es gibt aufregende Neuigkeiten aus dem Stadtbezirk Beuel meiner geliebten Heimat Bonn: Wir haben jetzt einen Möhneplatz! Lange Zeit mussten wir uns mit der wenig einfallsreichen Bezeichnung „Rathausvorplatz“ begnügen – denn ein richtiger Name fehlte uns. Doch diese Ära ist nun vorbei Ein herzliches Dankeschön geht an Dominique Löbach, unseren Bezirksverordneten der FDP Beuel, der dies mit seinen Kolleginnen und Kollegen möglich gemacht hat!
Zur Erklärung: Der Begriff „Möhne“ bezeichnet die Frauen, die an Weiberfastnacht das Regiment in den Städten und Dörfern übernehmen – und Möhne spielen auch heute im Beueler Karneval noch eine große Rolle. Die Umbenennung kommt somit zeitlich perfekt Ich bin sicher, der Platz wird an Wieverfastelovend noch einmal gebührend eingeweiht und freue mich sehr für Beuel!
Vielleicht erinnern Sie sich: Unter Gehsteigbelästigungen fallen die Demonstrationen vor Kliniken und Praxen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. Die Demonstrierenden sind oft von religiösen Motiven geleitet und ihrer Vorgehensweise übermäßig aggressiv – Beschimpfungen und Angriffe gegen betroffene Frauen oder medizinisches Personal an entsprechenden Stellen sind keine Seltenheit. Das ist ein Zustand, der unzumutbar ist, denn betroffene Frauen befinden sich in vielen Fällen sowieso in einer besonderen Situation, sind physisch und psychisch stark beansprucht. Für uns steht deshalb außer Frage: Es ist dringend erforderlich, sowohl die Frauen als auch das Personal zu schützen.
Jetzt hat die Ampelkoalition endlich beschlossen, diese Gehsteigbelästigungen zu verbieten – und somit kann sich auch die Landesregierung nicht mehr länger vor dieser Thematik drücken. Lange hieß es von Seiten Schwarz-Grün, es bräuchte erst eine Regelung im Bund. Die ist jetzt da, und deswegen erwarten wir, dass nun auch in NRW schnell gehandelt wird. Wir planen, eine kleine Anfrage zu stellen, um den aktuellen Stand der Dinge zu erfahren, und wir hoffen, bald positive Neuigkeiten verkünden zu können!
Die meisten Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, machen sich das nicht leicht. Wenn eine Frau nach Beratung eine solche Entscheidung trifft, dann hat sie das Recht, unbehelligt die nötigen Schritte zu gehen. Belästigungen und Angriffe sind völlig deplatziert – deshalb ist es ein großes Glück, das dem nun ein Ende bereitet werden kann.
Inmitten alarmierender Bildungsbilanzen verlieren die herkömmlichen Leistungskriterien in unserem Schulsystem zunehmend an Akzeptanz. IQB und PISA haben gezeigt: Wir haben an unseren Schulen ein Leistungsproblem. Trotzdem geraten Noten ins Visier der Kritik, während Talente oft nur einseitig in bestimmten Disziplinen gefördert werden.
Die Freien Demokraten bekennen sich eindeutig zum Leistungsprinzip. Wir sind überzeugt: Bildung sollte die Freude an herausragenden Leistungen wecken! Kinder und Jugendliche sollten in der Lage sein, ihre Erfolge messbar zu erreichen und stolz auf das zu sein, was sie erreichen. Gleichzeitig müssen sie auch lernen, mit Misserfolgen umzugehen. Das gilt übrigens auch für das Schulfach Sport. Kinder bringen ein natürliches Interesse an Vergleich und Wettkampf mit. Die Bundesjugendspiele bieten eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich auszuprobieren, sich zu beweisen und über sich hinauszuwachsen. Sie erfahren so, dass sich Üben und Anstrengen auszahlen, und dass Ziele erreicht werden können. Von Links hören wir oft: Kein Wettbewerb, keine Bewertungen. Dabei ist es unerlässlich, dass Kinder lernen, mit Feedback umzugehen – sei es positiv oder negativ. Andernfalls sind Überforderungen im späteren (Berufs-)Leben vorprogrammiert.
Was uns auch ganz wichtig ist: Die mittleren Schulabschlüsse zu stärken, um alle individuellen Talente zu fördern. Das mehrgliedrige Schulsystem und die Leistungsbenotung sind wichtig für die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen. Dies gilt für leistungsschwächere ebenso wie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig wollen wir mittlere Schulabschlüsse stärken. Jeder Mensch hat unterschiedliche Begabungen und Interessen, es muss wieder mehr Anerkennung dieser Abschlüsse ist geben, um junge Menschen auch für eine Vielzahl von Ausbildungsberufen zu begeistern.
Wir müssen Menschen wieder ermutigen, Verantwortung zu übernehmen, und dafür auch mal ein Risiko einzugehen. Diesen Grundstein müssen wir in der Schule legen. Die Schulen müssen Leistungswillen und Innovationsmut in den Schülern wecken. Wir brauchen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Handwerksbetriebe übernehmen, die gründen, die anpacken, die vorangehen und etwas schaffen. Eine wichtige Grundlage dafür sind übrigens Rollenvorbilder. Deswegen muss unser Ziel auch sein, den Lehrerberuf für Leistungsträger attraktiver zu machen und leistungsgerecht zu entlohnen.